Neuer Name, neue Statuten für unsre Organisation im Kongo
Fondation Milondola wird Maendeleo Pamoja
(hje) Seit Oktober 2022 hat unsere Organisation eine neue Rechtsform und einen neuen Namen: Maendeleo Pamoja. Sie ist eine ASBL, eine anerkannte gemeinnützige ONG. Die Überprüfung der alten Dokumente ergab, dass die Fondation Milondola staatlich gar nicht anerkannt war. Der Weg zur neuen Rechtsform gibt Einblick in die Arbeit von Juristen und staatlichen Stellen im Kongo
Mit neuen Statuten in die Zukunft
2010 gründeten wir die Fondation Milondola, unsere Partner-Organisation im Kongo. Sosthène Birali bei Radio Maendeleo und Venant Zihalirwa, Lehrer und Präsident eines der über 100 Maendeleo-Radioclubs erarbeiteten Statuten und registrierten die Fondation Milondola bei den lokalen Behörden in Bukavu.
Überprüfung aus Anlass des Neubaus
2017 beschlossen wir unsere Statuten zu überprüfen. Maître Thérèse, Chefin der Rechtabteilung des Spital Panzis von Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege war bereit, dies unentgeltlich machen. Sie fand heraus, dass die alten Statuten juristisch unklar waren und dass die Statuten gar nie bis zum Gouverneur gekommen waren, der sie hätte beglaubigen müssen. Sie entwarf neue Statuten, zog dann aber wieder nach Kinshasa. Jurist und Kollege von Fiston Maheshe versprach für ein Honorar von 500 Franken den ganzen Prozess bis zur Beglaubigung zu gehen. Er schrieb den Entwurf von Maître Thérèse um, erklärte seine Arbeit aber als beendet, als weitere Anpassungen nötig wurden.
Übergabe in guten Konditionen bis 2025
Milondola Pamoja ist seit Juni 2022 unsere Partnerorganisation vor Ort. Sie löste damals die Fondation Milondola ab, die staatlich nie richtig anerkannt war.
(Link zu „Aus Fondation Milondola wird Maendeleo Pamoja)
Pamoja ist eine ASBL, eine „Association Sans But Lucratif (auf Deutsch etwa Verein ohne Gewinnzweck) nach kongolesischem Recht. Dank der Unterschrift des Gouverneurs des Südkivu ist Pamoja seit Oktober 2022 eine staatlich anerkannte NGO. Dank eines zuverlässigen Juristen dauerte das Verfahren durch die verschiedenen Amtsstuben nur ein halbes Jahr, kostete aber 1500 Dollar.
Mitglieder von Pamoja werden können alle, die sich um die Schule und ihre Belange kümmern möchten und zum Gelingen der Projekte beitragen können.
Glücksfall Maître Leon
Anfang 2022 schlug uns Nielsen Witanene, lokaler Koordinator der holländischen NGO www.labenevolencija.org und Finanzchef von Milondola den Juristen Leon Tchendje vor. Es war eine gute Wahl. Innert Wochen schrieb Leon neue Statuten. Wir in der Schweiz und die Arbeitsgruppen im Kongo analysierten den Entwurf, in gemeinsamen Skype-Sitzungen diskutierten wir Änderungen. Leon nahm unsre Inputs auf und legte kurz vor meiner Abreise eine angepasste, kommentierte Version vor.
In einer nächtlichen Sitzung im Juni 2022 klärten Leon, Nabintu und François letzte offene Fragen zu klären.

Die entscheidende Frage: müssen wir die alte Fondation Milondola mit einer Generalversammlung auflösen, um zu einer neuen Struktur zu kommen. Leon erklärte, das sei nicht nötig, denn Milondola habe rechtlich gar nie existiert. Denn damals seien die Statuten zwar bei den Behörden hinterlegt worden, seien aber von Gouverneur nie beglaubigtworden.
Der kongolesische Weg durch die Institutionen
Er zeigte sich bereit, den ganzen Weg zu gehen. Das heisst, die Statuten notariell zu beglaubigen, sie dann durch die diversen Amtsstellen zu bringen (staatliche Angestellte verdienen im Kongo oft monatelang keinen oder nur wenig Lohn. Es ist also völlig normal, dass sie sich für Dienstleistungen bezahlen lassen, etwas mehr, wenn es schnell gehen muss). Für diese Auslagen und seien Arbeit verlangte er 1500 USD, die Hälfte sofort, die Hälfte am Schluss.
Schon im September meldete Leon, die Unterlagen seien bereits beim Gouverneur, dann hörten wir nichts mehr. Leon sagte, er habe diverse Male nachgefragt, ohne Erfolg. Im Februar 2023 schritt er dann selber zur Tat. Ein befreundeter Kollege in der Administration verschaffte im Zugang zum entsprechenden Büro und erlaubte ihm selber nach den Unterlagen zu suchen (!!); und siehe da, er fand das Dokument. Der Gouverneur hatte es bereits am 29. Oktober 2022 unterschrieben. Damit ist Maendeleo Pamoja in der Provinz anerkannt.
Die offene Frage mit der staatlichen Anerkennung
Laut Maître Leon hat die Sache noch einen kleinen Haken. Die Provinzverwaltung muss solche Beglaubigungen nämlich nach Kinshasa schicken, damit sie den staatlich beglaubigt werden können. Weil die Mühlen in den Büros der Hauptstadt noch langsamer und un(t)ergründlicher arbeiteten, habe es sich eingebürgert, dass die Erlaubnis der Provinz im ganzen Land gelte, wenn innert 6 Monaten kein Einspruch aus Kinshasa erfolge. Diese Frist ist im April abgelaufen…..