Wir bauen ein letztes Mal
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Seit dem 22. Juli ist unsere Primarschule Milondola wieder eine Baustelle.
In der Trockenzeit bis zum Schulanfang Mitte September will die Bau-Equipe zwei Probleme lösen: Unsere Schule liegt an einer Strasse. Der obere Riegel mit drei Schulzimmern liegt auf Strassenhöhe, die anderen Gebäude darunter an einem leichten Abhang. Schon vor der Bau-Etappe 2021/22 lief das Wasser der Strasse bei dem häufigen Starkregen in die Schulzimmer im unteren Riegel. Es war uns klar, dass der Bau eines Saales mit kleinem Parkplatz und zwei Schulzimmern das Wasserproblem noch verstärken würde, da noch mehr Land versiegelt wurde. Dem begegneten wir mit einem Kanal auf dem Gelände, der Wasser aufnimmt und ableitet.
Ein anderes Problem sahen wir kommen, wollten aber erst Erfahrung sammeln. Bei Starkregen stürzen wahre Bäche vom Dach des Saales Anita, die Dackkännel können das nicht auffangen. Das Wasser fliesst im Sturzbach auf das Land des Nachbarn. Dies soll verhindert werden mit zwei baulichen Massnahmen: Das Dachwasser wird neu in zwei 5000 Liter-Tanks aufgefangen. Zudem erstellen die Bauleute am unteren Rand unseres Grundstücks ein Reservoir, das einige Zehntausend Liter auffangen kann.
Damit verfügt unsere Anlage über so grosse Wasservorräte, dass auch während der Trockenzeit genug Wasser vorhanden ist, auch um die neu gebauten Toiletten zu versorgen. Diese konnten bisher nicht genutzt werden, weil ein Projekt einer lokalen ONG versandet ist. Sie hatte versprochen, die lokale Wasserversorgung mit einer neuen Quelle so leistungsfähig zu machen, dass sie auch unsere Toiletten mit Wasser versorgen könne. Im September können die Schüleri*nnen und die Lehrkräfte die neue Toiletten-Anlage nutzen. Sie verfügt über eine dreistufige Wasserreinigung. Die alten Toiletten, die lediglich über eine Grube verfügen, werden dann nicht mehr gebraucht. Zuerst dachten wir daran, das Toilettengebäude umzunutzen. Wir merkten bald, dass dies kaum billiger käme als ein Neubau. Inzwischen sind die alten Toiletten abgebrochen. So kann der obere Baukörper verlängert werden. Dort entsteht jetzt ein kleines Büro für die Direktorin, ein Aufenthaltsraum für die Lehrer und ein „Kiosk“, wo die Dorfbewohner ab September ihre Handys aufladen können. Öffentlichen Strom gibt es keinen in Ikoma, Solarpanels können sich nur wenige leisten. Also profitieren die Bewohner von unserer Solaranlage und wir generieren damit auch etwas Einkommen für unsere Schule.