Grundsteinlegung

Published by Hansjörg Enz on

Grundsteinlegung am 21. Juni

Heute war der grosse Tag: Grundsteinlegung für die Bauarbeiten in unsrer Schule in Ikoma, zwei Tage später als geplant. Die ganze Freitagnacht hatte es geregnet, der Regen hatte den Lateritstaub auf den Strassen in eine glitschige Masse verwandelt, darauf fahren ist dann wie Fahren auf Glatteis. Grundsteinlegung also verschoben auf Montag 21. Juni. Abfahrt 9 Uhr schlug Fahrer Fiston vor, er müsse vorher noch rasch eine Vignette kaufen auf der Verwaltung, dafür zuvor auf der Bank einzahlen. Nur, kongolesische Mühlen mahlen langsam. Um 11h waren wir unterwegs. Bereits zweimal hatte die Festgemeinde angerufen, wann wir endlich einträfen. Fiston, der zweitbeste Fahrer Afrikas – den besten habe ich bisher nicht getroffen – meisterte die 32 Kilometer nach Ikoma dann in 1h 2min, fast sein persönlicher Rekord. In Ikoma hatten über hundert Leute aus der Gegend seit 3 Stunden auf uns gewartet!
Die Arbeiter hatten in den letzten Tagen bereits den Bauplatz eingerichtet, Zimmerleute erledigten noch die letzten Arbeiten an der Bauhütte, wo Schaufeln, Pickel, Hämmer über Nacht aufbewahrt werden.
Auf der einen Seite, wo die Baufirma Bâtisse d’Avenir die Baupläne aufgehängt hat, beginnt die Zeremonie, launige Ansprachen der Schuldirektorin, der Vetreterin des Elternkomitees, eines der Dorfältesten, in Französisch, Kiswahili, Mashi. Ich verlese ein Grusswort von Anita, der Präsidentin des Vereins vor, am Ende ist die Reihe am Chef de Groupement, einem 79jährigen, quirligen Herrn, der heute seine beste Jacke angezogen hat
Dann stürzen sich die Gäste auf die mitgebrachten Sandwiches, Bananen, Fanta. Den grössten Anklang bei den Männern findet das lokale Getränk aus vergorenen Bananen, Sorgo und Wasser.
Dann noch eine Überraschung. Ein Mann, der mich kennt aus der Zeit, als ich bei Radio Maendeleo arbeitete, will mich sprechen. Er arbeitete damals beim Radio-Club in der Gegend. Jetzt ist er der Verantwortlicher des Brunnens, der am Rande unseres Bauplatzes steht. Hier holen die Leute der Gegend ihr Trinkwasser. Er schlägt uns vor, vom Brunnen eine Leitung auf unser Geländer zu ziehen, so kämen wir zu Wasser für den Mehrzwecksaal und die Toiletten. Ein sehr schönes Geschenk an diesem Festtag.

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