Gehen die Bauarbeiten Ende März zu Ende?

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Gehen die Bauarbeiten Ende März zu Ende?

Ich war im Juni 21 in Bukavu, besprach letzte Anpassungen der Pläne mit den Leuten vor Ort und erlebte den Start der Bauarbeiten. Die Leute der Baufirma Bâtisse d’Avenir sagten mir damals, dass sie die zwei Schulzimmer, den Mehrzwecksaal, neue Toiletten und eine Umzäunung innerhalb von 3 Monaten erstellen können. Bedingung sei allerdings, dass sie genügend Backsteine beschaffen könnten. Wir bekamen allerdings Zweifel, nachdem wir drei mögliche LieferantInnen besucht hatten. Schliesslich konnte nur Madame Claudine liefern, allerdings liess die Qualität der Backsteine zu wünschen übrig, viele Steine zerbrachen beim Auf- und Ablad und dem Transport auf den holprigen Strassen. Mitte Februar kam jetzt die letzte Ladung an, mit der die Toiletten fertig gebaut werden können.

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Schweizer helfen Schweizern

Wir hatten beschlossen, die Zusatzbauten nicht mit traditionellen Backsteinen zu erstellen wie bei der ersten Bauetappe 2009/10. Wir setzten auf „moderne“ Backsteine, die das Schweizer Unternehmen SKAT propagiert, finanziert von der Schweizerischen Eidgenossenschaft. (siehe Zusatzbau erst 2021?). Aber während das Projekt SKAT in Ruanda funktioniert, will es auch nach 6 Jahren Überzeugungsarbeit im Kongo nicht so richtig klappen. Viele Architekten, Baugeschäfte, Backsteinbrenner haben an Informationen und Ausbildungen von SKAT teilgenommen, dann aber entschieden, doch mit traditionellen Steinen zu bauen. Nach 4 Jahren stand erst ein einziges Gebäude mit der SKAT-Technik in Bukavu, die Backsteine dafür kamen aus Ruanda.

Woran es liegt? Ein Grund: Nach meiner Erfahrung, ist es sehr schwierig, im Kongo Neues zu etablieren. Wenn das dann einmal rentiert, steigen (zu) viele darauf ein. Das beobachtete ich bei meinen Aufenthalten im Kongo seit 2008. Damals gab es gerade mal zwei Läden, die Handys verkauften, heute sind sie so zahlreich wie bei uns Coiffeur-Geschäfte. Vielleicht ändert sich das jetzt für SKAT. Sie können möglichen Bauherren unsre Schule zeigen oder andere Ausbildungsstätten, die die Schweizer Hilfsorganisation Swisscontact mit den für Kongo neuartigen Backsteinen baut

Archange (SKAT) mit Architekten im künftigen Mehrzwecksaal der Schule Milondola, Februar 22

Das Backstein-Problem hat nicht nur den Bau verzögert, sondern auch die Baukosten um 7000 USD verteuert, für unsere kleine Organisation ist das viel Geld. Mehrkosten verursacht auch ein weiteres Problem, dass ich mehrfach mit den Bauleuten diskutiert habe. Während 10 Monaten im Jahr fällt in der Gegend fast täglich Regen, oft kurz und heftig. Das führt dann dazu, dass grosse Wassermassen ins Schulgelände fliessen, das leicht geneigt ist. Der Rasen kann das Wasser nicht aufnehmen, die bisherigen Kanäle sind rasch voll, die SchülerInnen, LehrerInnen waten durch Wasser und Dreck. Bâtisse hat jetzt einen Plan vorgelegt mit neuen Kanälen und einem Plan für Wege zwischen den Gebäuden. Sie sollen es möglich machen, dass SchülerInnen und LehrerInnen bei Regen zwar mit nassen, aber nicht dreckigen Schuhen von einem Ort zum andern kommen.

Bâtisse ist zuversichtlich, dass alle Bauarbeiten bis Ende März beendet sind. Es fehlt dann immer noch die Solaranlage und die Möblierung der neuen Gebäude. Wir hoffen, dass wir im Juni zu einer kleinen Feier zu Einweihung in den Kongo reisen können