Fernunterricht im Kongo
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Fernunterricht im Kongo
Der Gouverneur des Südkivu propagiert jetzt, dass Schüler im Süd-Kivu per Fernunterricht weiterlernen können. Während das in der Schweiz in (fast) allen Familien per Internet möglich ist, fehlt es im Kongo gleich an mehreren Voraussetzungen: An Strom, Computern und einer Internetverbindung. Von einer Schulung per Video könnten im Kongo auch nur wenige Kinder profitieren, Kinder vermögender Familien in der Stadt.
Unterricht per Radio
Viel mehr Kinder könnten profitieren vom Angebot „Unterricht via Radio“, das die UNO bereitstellt. Transistor-Radios sind im Kongo für wenige Dollar zu haben und sie können mit Batterie betrieben werden. Allerdings sind nur kleine Radiostationen mit wenig Reichweite auf das Angebot eingestiegen. Maendeleo, das meistgehörte Radio im Süd-Kivu (bei dem Hansjörg Enz gearbeitet hat) gehört nicht dazu. Nach Auskunft von Chefredaktor Thaïs Bagula bot die UNO 250 USD pro Monat, dafür hätte die UNO die Frequenz von Milondola jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr besetzt.
Spezielle „Corona-Lehrmittel“
Sogar spezielle Lehrmittel gibt es im Kongo für die „Corona-Zeit“, finanziert von internationalen Hilfsorganisationen. Sie kursieren auf WhatsApp. Nicht klar ist, wie diese Lehrmittel zu den Kindern kommen. Kaum jemand hat die Möglichkeit, die Lehrmittel von WhatsApp herunterzuladen und auszudrucken. Thaïs Bagula erkundigte sich bei seinen Kindern, auch sie haben noch keine gedruckten Exemplare gesehen. Als ehemaliger Lehrer meinte Thaïs: „Gute Lehrmittel, wenn die Verteilung klappen würde, wäre das eine gute Sache!