Der Mehrzwecksaal kann bald genutzt werden
Plan und Realisierung
So visualisierte die Architektur- und Baufirma „Bâtisse d’Avenir“ 2021 den Mehrzwecksaal. Bei meinem Besuch im Juni 21 besprachen wir noch einige Änderungen, die LehrerInnen fanden den geplanten Saal zu klein: Also passte Bâtisse die Pläne an und ich musste unsren Leuten zu Hause erklären, warum sich der Bau um über 10 000 USD verteuert.
Noch im Juni begannen die Bauarbeiten. Zuerst realisierte das lokale Bauteam zwei Schulzimmer, die bereits seit Januar genutzt werden. Auch die Einzäunung ist fertig gebaut. Bis Ende März hofft das Team auch das grösste Objekt, den Mehrzwecksaal, fertig bauen zu können. So präsentierte sich das Gebäude am 12. März. Aussen fehlt noch etwas Malerarbeit.
Im Innern ist die Decke fertig montiert, als nächstes werden die Bauarbeiter den Boden mit Platten belegen.
Nicht ganz einfach wird die Ausstattung dieses Mehrzwecksaales. Der Raum soll von den SchülerInnen genutzt werden können zum Turnen. In diesem Saal wird sich die Dorfbevölkerung versammeln können Wir hoffen auch, dass hier bald Hochzeiten stattfinden. Im Kongo sind in den letzten Jahren „salle de marriages“ Mode geworden. In Bukavu zahlen Paare bis zu 1000 USD, um einen Festsaal für einen Abend zu mieten. Natürlich können sich Paare aus dem Dorf keine solchen Mieten leisten. Wir hoffen aber doch, dass der Saal mit der Zeit Geld einspielen kann, das hilft, die Schule mitzufinanzieren.
Allerdings ist zuvor noch eine Gross-Investition nötig für Bänke und Stühle, geplant sind 170 Sitzplätze. Auf dem Markt im Kongo ist Mobiliar sehr teuer. Die lokalen Händler verlangen für faltbare Stühle aus China in „Afrika-Qualität“, das man bei Alibaba – dem chinesischen Amazon – für 10 Dollar findet, gut und gerne 30 Dollar , von Tischen gar nicht zu reden. Bertin, unser „Bauchef“ ist jetzt mit einer Schule, die Schreiner ausbildet, daran, einen Modell eines faltbaren Tisch zu entwickeln zu einem vernünftigen Preis. Vielleicht stehen sie dereinst in diesem Saal.
