Am Dienstag, 2. Februar 2016 machten sich Bruno Fink, Hansjörg und Anita Enz mit den neuen Koordinator Fiston Maheshe auf den Weg nach Ikoma. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf „typisch kongolesischen“ Strassen“ – glitischig und matschig vom täglichen Regen – kamen wir später als erwartet in der Schule an. Es blieb gerade noch eine halbe Stunde, um einen Blick in die mit Schülern überfüllten Schulzimmer zu werfen und den Unterricht zu verfolgen.  

Am Nachmittag sassen wir mit der Schulleiterin Nabintu, den Lehrern und der Elternrats-Vertretung zusammen, um den Stand unseres Projektes zu analysieren. Fiston leitete diese Sitzung umsichtig, er hielt Plus- und Minuspunkte auf Flipcharts fest. Die Bilanz zeigt, dass an unserer Schule vieles gut läuft: fast alle Kinder bezahlen das Schulgeld, Praktikantinnen sind an unsere Schule tätig, Eltern können im Agroprojekt arbeiten und Schulgeld für die Kinder.

Der Besuch im Agroprojekt war eine herbe Enttäuschung. Während auf den Nachbarfeldern Kohl und Maniok gediehen, waren unsre Felder kaum bepflanzt. Im Stall wuselten gleich viele Meerschweinchen wie im Vorjahr, die genaue Zahl der Ziegen war nicht bekannt – die Missstände waren offenbar eine Folge des Zerwürfnisses zwischen dem ehemaligen Koordinator und dem Agronomen vor Ort. Wir besprachen mit Fiston, dem neuen Koordinator und dem Agronomen, was jetzt rasch geschehen muss.

Schon nach einer Woche konnten Hansjörg und Anita Fortschritte feststellen. Das Land ist vorbereitet für die Aussaat, Saatgut liegt bereit, es gibt einen Plan, was wo gepflanzt wird. Fiston zeigt ein Versuchsfeld mit verschiedenen Maniok-Varianten, die er gratis von einem befreundeten Agronomen erhalten hat. In der Ebene sind die Drainagegraben wieder freigelegt, so dass die Felder nicht mehr überschwemmt werden können. Ein Anfang ist gemacht. Fiston verspricht, dass er regelmässig am Wochenende nach Ikoma fahren wird, um die Arbeiten voranzubringen. Wir kommen mit ihm und dem Agronomen überein, dass 2016 das Jahr der letzten Chance ist für das Agroprojekt. Bleibt es auch in diesem Jahr nur ein Kostenfaktor und bringt kaum Erträge, so können wir es 2017 nicht mehr in der jetzigen Form weiterführen.

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