Unsere Schule in Ikoma ist geschlossen
Der kongolesische Präsident Felix Tshisekedi hat Mitte März angeordnet, dass die Schulen im Kongo bis auf weiteres geschlossen bleiben. Seit den Osterferien müssen auch die rund 300 Schülerinnen und Schüler unsrer Schule Milondola zu Hause bleiben.
Löhne werden bezahlt
Trotz der Corona-Krise bezahlt der Staat die Löhne weiter. Seit letztem Jahr erhalten sogar alle unsre Lehrpersonen den staatlichen Lohn. Bis letzten September gehörte eine Lehrerin zu den 30% Lehrpersonen der öffentlichen Schulen, die jeden Tag zur Schule kamen, aber keinen Lohn erhielten. Bezahlt wurden diese durch Schulgeld, das die Eltern in allen Schulen entrichten mussten. Tshisekedi erklärte die Schulen letzten September für gratis, so wie es das Gesetz des Kongo eigentlich vorsieht. Um den Ausfall der Schulgelder zu kompensieren, erhöhte Tshisekedi die Löhne von 70 auf etwa 200 USD in grossen Städten und auf 100 USD in Dörfern wie Ikoma. Zudem erhalten jetzt 80% aller Lehrkräfte Lohn.
Unsere Lehrer erhalten weiterhin einen monatlichen Lohn-Zuschuss von unsrem Verein. Wir erhöhen ihn während der Corona-Epidemie, weil die Preise für Lebensmittel bis zu 30% gestiegen sind.
Schulunterricht per Radio
Der Gouverneur des Südkivu propagiert jetzt, dass Schüler im Süd-Kivu per Fernunterricht weiterlernen können. Während das in der Schweiz in (fast) allen Familien per Internet möglich ist, fehlt es im Kongo gleich an mehreren Voraussetzungen: An Strom, Computern und einer Internetverbindung. Von einer Schulung per Video könnten im Kongo auch nur wenige Kinder profitieren, Kinder vermögender Familien in der Stadt. Viel mehr Kinder könnten profitieren vom Angebot „Unterricht via Radio“, das die UNO bereitstellt. Transistor-Radios sind im Kongo für wenige Dollar zu haben und sie können mit Batterie betrieben werden. Allerdings sind nur kleine Radiostationen mit wenig Reichweite auf das Angebot eingestiegen. Maendeleo, das meistgehörte Radio im Süd-Kivu (bei dem Hansjörg Enz gearbeitet hat) gehört nicht dazu. Nach Auskunft von Chefredaktor Thaïs Bagula bot die UNO 250 USD pro Monat, dafür hätte die UNO die Frequenz von Milondola jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr besetzt.