Die Tage vom 9. – 18. April verbrachte ich mit Hansjörg Enz und Niklaus Gerber im Kongo. Mein Ziel war es die Leute der Association Milondola und das Leben in einem afrikanischen Entwicklungsland aus eigener Erfahrung kennenzulernen.
Ein Besuch unserer Schule war ebenfalls geplant. Dank unserem Kongo erfahrenen Projektleiter Hansjörg Enz, von allen liebevoll Monsieur Hans genannt, erlebten Niklaus und ich eine sehr eindrucksvolle Zeit in diesem landschaftlich wunderschönen Land.
Die Ausflüge und Begegnungen mit Venant, Sosthène, Fiston, Carlos und Sarah hinterliessen bei mir sehr starke Eindrücke. Ich habe in diesen wenigen Tagen erlebt, was Armut wirklich bedeutet (die Vorstellung davon ist sehr anders als die erlebte Realität) und wie der Alltag in Bukavu verläuft. Wir sind manche Stunde zusammengesessen und haben in verschiedenen Zusammensetzungen über den Sinn und Zweck von Entwicklungshilfe diskutiert. Ich habe viele neue gastfreundliche, hoffnungsvolle Menschen kennengelernt. Alle Freunde von Hansjörg sind gekommen, als sie vernommen hatten, dass Hans im Land ist. Jeder schilderte seine Lebenslage und hoffte auf Hilfe und Unterstützung. Dabei waren natürlich nicht alle Anliegen realistisch, aber nicht nur wir haben Träume! Wir taten unser Bestes, um Hilfe zu leisten, wo es möglich war. Wir hatten ja schliesslich nicht umsonst 6 Koffern Handgepäck (ca. 120 kg) mitgenommen und wollten nicht alles wieder nach Hause bringen.
Eindrücklich war der Besuch in der Schule in Ikoma. Wir wurden sehr herzlich empfangen und erlebten die Auszeichnung der besten Schüler der Schule. Sie hat sich in der vergangenen Zeit einen guten Ruf erarbeitet und viele Schüler erzielen bei den jährlichen Schlussprüfungen sehr gute Resultate. Wir haben bei einem Gedankenaustausch sehr engagierte Lehrer erlebt, die motiviert ihre Arbeit verrichten. Sie haben sich über unsere Geschenke (u.a. Bälle, Farbstifte, Überziehleibchen für 2 Fussballmannschaften, Lehrmittel und Lehrbücher, die uns in verdankenswerter Weise die Sekundarschule aus Romont geschenkt hat) sehr gefreut.
Unter die Haut ging auch der Besuch bei einem unserer Patenkinder: Nsimire. Die Begrüssung durch die neunköpfige Familie war sehr herzlich und berührend. Beim Anblick der mehr als lottrigen Hütte, in der die Familie wohnt und übernachtet, übernahmen in mir die Gefühle tiefer Traurigkeit das Kommando. Hansjörg und ich beschlossen auf der Stelle, dieser Familie ein menschenwürdiges Zuhause zu finanzieren. Seit Ende Juni wohnt unsere Familie in einem neuen Haus. Venant und Sosthène haben dieses Projekt nach unserer Abreise begleitet.
Bruno Fink