Tiefe Löhne – absurde Preise
Published by Hansjörg Enz on
Shampoo: 3x teurer als bei Migros und Coop Schweiz
8x teurer als bei dm Deutschland
In Bukavu gibt es immer mehr Supermärkte, trotzdem sind viele Preise absolut unverschämt, das zeigen diese beiden Beispiele:

Duschmittel: Mit 3300 FC (kongolesische Francs) sind diese Nivea- Duschmittel angeschrieben. Laut Währungsrechner (oanda am 9.7. 21) sind das 14.95 Franken. In der Schweiz, bei Coop und Migros kostet das gleiche Produkt 4.90 Franken, rund dreimal weniger.
Krasser ist der Preisvergleich mit Deutschland: 33 000 FC entsprechen 13,78 Euro. Bei dm-Drogerie Markt kostet das gleiche Produkt 1,65 Euro, gut 8x weniger. Wenn die Händler also aus Europa importieren, machen sie einen satten Gewinn. Das gilt z.B. auch für

Wein: Der Wein links „Duc de Lerme“ kostet in Bukavu 44 000 FC, das entspricht 18 Euro. Das Weinportal https://www.wine-searcher.com nennt für diesen Wein einen Durchschnitts-Preis von 4 Euro, also fast 4,5 x weniger. Den Riesling (2007) aus dem Elsass von Germain Ecklé (Mitte) oder Chardonnay von Paul Belmont (rechts) kostet im gleichen Geschäft in Bukavu 55 000 FC = 23 Euro. Diese beiden Weine fand ich nicht im Internet, vergleichbare Weine dürften in Frankreich kaum die Hälfte kosten. Für die meisten KongolesInnen sind solche Produkte unerschwinglich. Der Monatslohn eines Lehrers, eines gelernten Arbeiters, eines Wächters beträgt 50-100 $. Vielleicht kauft er ein solches Produkt als „kostbares“ Geschenk, wenn er eingeladen ist – und merkt nicht, dass ihm da jemand ein Alltagsprodukt (in Europa) als Luxusprodukt zu einem Luxuspreis verkauft hat.