COVID 19
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Unsere Lehrer initiieren COVID-informations-Kampagne
Das Leben in einem ostkongolesischen Dorf ist auch ohne COVID schwer genug für die meisten Familien. Sie haben im Schnitt etwa 7 Kinder und kaum einen ganzen Dollar pro Tag zum Leben. Darum bat uns das Schulteam schon im April um Geld für eine Informations-Kampagne zum Thema Corona-Virus. Sie bildeten ein Team von 9 „Animatoren“, LehrerInnen und Mitglieder des Elternkomitees. Sie besprachen ihr Vorhaben mit den Dorfältesten und kontaktierten die MitarbeiterInnen der Gesundheitsstation in Ikoma. Diese waren gerne bereit, dem Team das Rüstzeug zu geben, damit sie die Bevölkerung von Ikoma und Umgebung kompetent informieren konnten. Die 9 lernten auch mit Chlor und Wasser Desinfektionsmittel herzustellen. Eine Flasche davon hatten sie immer bei sich, wenn sie unterwegs waren.


Information auf mehreren Kanälen
Nach der Ausbildung gingen die „Animateure“ mit Megafonen von Haus zu Haus. Sie riefen Bewohner und Nachbarn herbei, informierten über COVID19 und wie mann/frau sich vor der Infektion schützen kann. Von Radio Maendeleo hatten das Team Info-Spots zum Thema Covid19 erhalten. Diese spielten sie via Lautsprecher ab. Die Spots waren in weitem Umkreis zu hören, so erreichten sie viel mehr Leute als im direkten Kontakt möglich gewesen wäre.
Das Team richtete auch 10 „Wasserstationen“ ein, wo sich die Menschen die Hände waschen und desinfizieren können. Die Familien erhielten dort Seifen, Masken für alle und einen Flyer in der Lokalsprache Mashi mit informativen Zeichnungen. Er erklärte, wie sie sich die Leute gegen das Virus schützen können. Das Team schätzt, dass es zwischen 1200 und 1500 Menschen mit ihrer Botschaft erreichen konnte. Alle Animateure berichteten mit Stolz von ihrem Einsatz für die Bevölkerung. Einer sagte, sie seien richtige „Stars“ geworden, jedermann/jedefrau kenne sie jetzt.
Sensibilisierung muss weitergehen
Bis heute ist in der Gegend von Ikoma kein Coronafall bekannt geworden. Die Leute wissen jetzt, wie sie sich schützen können. Aber wie überall auf der Welt – scheint es zumindest – halten sich auch dort nicht alle an die Vorsichtsmassnahmen. Deshalb beschloss das Schulteam, im Unterricht weiterhin über COVID zu informieren und zu diskutieren. Auch im Dorf wollen sie weiterhin sensibilisieren.
Warum ist dieses ständige Informieren so wichtig, wenn es doch keine Fälle gibt?
Drei Gründe:
- Es Leute aus Ikoma die – mit Sondergenehmigung- nach Bukavu müssen. Dort gab und gibt es Coronafälle. Die Reisenden müssen also wissen, wie man sich vor der Ansteckung schützen kann, damit sie sich nicht anstecken und das Virus nicht nach Ikoma bringen.
- Schon ein einziger schwerer Fall In Ikoma würde das Gesundheitszentrum im Dorf überfordern; und ein Transport ins 30 Kilometer entfernte Bukavu wäre sehr teuer und in der Regenzeit kaum möglich.
Wenn sich jemand ansteckt, ist ein schwerer Krankheitsverlauf wahrscheinlicher als bei uns. Viele Leute in Ikoma leben gehören zur Hochrisiko-Gruppe. Viele leben in bitterer Armut, sind mangelernährt und/oder haben – teils unbehandelte – Vorerkrankungen
